Oxycarenus lavaterae
Der nachstehende Text und die Abbildungen sind in Gemeinschaftsarbeit der Stadtgärtnerei Basel und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft verfasst. www.wsl.ch
Vor allem im Herbst und Winter tritt die Malvenwanze in oft großen Ansammlungen von rot gefärbten und silbern glänzenden Wanzen an Stämmen und Ästen der Linde auf.
Die Malvenwanze ist eine mediterrane Art. Die Larven sind flügellos und auffällig rot gefärbt, die adulten Tiere sind schwarz/rot gefärbt und ihre Flügelmembranen glänzen silbern. Larven und Adulttiere saugen an Trieben und Ästen, in Mitteleuropa vor allem an Linden.
Die Wanzen halten sich in grossen Kolonien an der Rindenoberfläche auf. Wenn die Kolonien durch die Vermehrung grösser werden, spalten sich neue Kolonien ab. Im Sommer saugen sie in der Baumkrone, im Herbst sammeln sie sich am Stamm und an dicken Ästen zum Überwintern.
Für die befallenen Bäume stellt der Befall kein spezielles Risiko dar. Sie werden allerdings bei länger dauerndem starkem Befall geschwächt. Von grösserer Bedeutung ist die Belästigung von Personen durch die Massenvermehrungen. Die Kolonien können im Herbst auf Parkbänken, an Fassaden und Balkonen zu finden sein, selbst in Wohnungen dringen sie ein. Ausser ihrem unangenehmen Geruch sind sie jedoch harmlos.
Verwechslungsmöglichkeiten
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen zur Feuerwanze. Sie ist ebenfalls häufig bei
Linden anzutreffen, jedoch eher am Boden. Sie ist rot gefärbt und weist zwei schwarze Punkte und weitere schwarze Flecken auf.Gegenmaßnahmen
Aus Sicht der Baumgesundheit sind keine Massnahmen nötig. Im Siedlungsraum können sowieso keine Pestizide eingesetzt werden. Mit Wasser abgespritzte Stämme werden schnell wieder besiedelt.
Die Malvenwanze ist im Zuge der Klimaerwärmung über den Balkan und Österreich nach Mitteleuropa eingewandert. Sie trat im Herbst 2004 in der Stadt Basel erstmals mit einer Massenvermehrung in Erscheinung.