Europäischer Baumpflegerat würdigt herausragendes Baummanagement Hamburgs mit ECOT-Award
Die Freie und Hansestadt Hamburg wurde am 4. Juli 2025 in Bonn mit dem Preis „Europäische Stadt der Bäume“ (European City of the Trees Award, kurz: ECOT) ausgezeichnet. Der Preis wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Europäischen Baumpflegerats (European Arboricultural Council, EAC) und in Anwesenheit von zahlreichen Baumexperten aus Europa und den USA sowie Gästen des EAC im Rathaus von Bonn verliehen. Das EAC würdigt damit das herausragende Engagement Hamburgs und die vielfältigen Maßnahmen im Baummanagement, gerade im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Klimabedingungen. Die Maßnahmen des Hamburger Baummanagements finden inzwischen bundesweit Anerkennung und werden vielerorts angewendet.
Der Vorsitzende des kroatischen Baumpflegefachverbandes, Goran Huljenić, sowie der langjährige Förderer des Preises, Dr. Moritz Patzer, überreichten die Auszeichnung an Umweltstaatsrätin Dr. Stefanie von Berg in Vertretung für Umweltsenatorin Katharina Fegebank. Das EAC vergibt seit 2007 den ECOT-Award. Preisträger waren u.a. schon Valencia, Malmö, Prag, Amsterdam, Tallin, Wien und Antwerpen. Eine international besetzte Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Mitgliedsländern des EAC bewertet und besichtigt die Vorschläge, die aus dem jeweiligen Gastland der jährlichen Mitgliederversammlung des EAC kommen. Aktuelle Preistägerin ist die kroatische Barockstadt Varaždin.
Wettbewerb in Deutschland
Der Wettbewerb um die Auszeichnung in Deutschland wurde im vergangenen Jahr durch die ständige Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) ausgerufen. Insgesamt haben sich 8 Städte um den Preis beworben (Augsburg, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Hamburg, Leipzig und Mannheim). Die Städte Bonn, Hamburg und Leipzig wurden schließlich in einem Finale durch die Jury besonders inspiziert. Ein eigens dafür eingerichteter Arbeitskreis, bestehend aus Baumexperten aus den Niederlanden, England, der Slowakei, Spanien und Deutschland sichten und stellen die Präsentationen der Fachwelt vor. An der abschließenden Abstimmung beteiligten sich der Vorstand im EAC sowie die Deutschen Baumpflegeverbände, vertreten durch die Interessengemeinschaft Deutscher Baumpflege (IDB). Die Stadt Hamburg konnte hierbei das Rennen schließlich für sich entscheiden.
Finalrunde: Bonn, Hamburg, Leipzig
Die Stadt Bonn überzeugte durch ein konsequentes Baummanagement nach den aktuellen Regeln der Technik. Die Bundesstadt und Heimat der richtliniengebenden FLL (Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau) pflegt 125.000 Bäume in ihren Grünanalagen, und Parks sowie entlang von Straßen.
Gemäß des im Jahr 2023 ins Leben gerufene Stadtbaumkonzept werden Bäume systematisch an neuen Baumstandorten etabliert.
In Leipzig sind die Weichen für die angestrebte Klimaneutralität bis 2030 gestellt. Das dazugehörige Straßenbaumkonzept Leipzig 2030 erläutert die wichtigsten Handlungsfelder Straßenbäume, neue Baumstandorte und geeignete Baumartenauswahl ausführlich.
Fun fact: Leipzig hat bereits seit 1982 mit ihrer Baumschutzsatzung den zentralistischen Baumschutz in der DDR überschrieben und schützt jeden Baum in Siedlungsgebieten ab einem Stammdurchmesser von 10 cm.
Preisverleihung, v.l.n.r.: Leo Dorn, Hamburg-Bergedorf, Torsten Melzer, Staatsrätin Dr. Stefanie von Berg und Sabine Reuss, Umweltbehörde HamburgLetztendlich hat sich die international besetzte Jury entschieden, die Stadt Hamburg als Europäische Stadt der Bäume auszuzeichnen. Die Entscheidung beruht auf den drei Innovations-Säulen, die die Baumpflege auf bundesweiter Ebene in den vergangenen Jahren beeinflusst hat. Der Baumschutz auf Baustellen - Baumpfleger und Baufirmen arbeiten Hand in Hand, das Monitoring von Baumkrankheiten im Klimawandel und das Altbaummanagement. Nach Frankfurt am Main (2014) ist Hamburg damit die zweite „Baumstadt“ in Deutschland. Der Festakt fand am 04. Juli 2025 im Rathaus der Stadt Bonn während der Eröffnung der jährlichen Hauptversammlung des EAC statt