Blattoberseiten von Wildem Wein im REM-Bild - THÖNNESSEN (2002)
Abb. 1: Ungereinigtes Blatt, Juni 1996
Abb. 2: Ungereinigtes Blatt, Oktober 1996
Abb. 3: Mit Polyvinyl-Butyralen gereinigtes Blatt, Juni 1996
Blattoberseiten von Platanus x hispanica im REM-Bild - HELLACK (2002)
Abb. 4: Ungereinigtes Blatt, November 2003
Feinstaub, diese schwer zu fassende und gefährliche Beigabe unserer Atemluft, ist regelmäßiger Gast in der Umwelt-Diskussion und dürfte eines der schwerwiegenden Umwelt- und Gesundheitsprobleme in unseren Innenstädten sein.
Dem trägt die Europäische Union mit ihren ehrgeizigen Immissions-wertgrenzen und Fristen in der Luftqualitäts-Rahmenrichtlinie und den dazu erlassenen Tochterrichtlinien Rechnung. Sie sind auch in deutsches Recht übernommen worden.
Die Grenzwerte sind auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Ziel festgelegt worden, gesundheitliche Folgen zu verhüten oder zu verringern. Auch in Deutschland gab es dagegen keinen Widerstand.
Viele Städte haben inzwischen ihre Hausaufgaben gemacht und demzufolge die Grenzwerte eingehalten. Dies setzt jedoch Anstrengungen auf vielen Ebenen voraus, denn nur ein Teil der Feinstaubbelastung ist 'hausgemacht'. So wurde in Hamburg ermittelt, dass ca. 27% aus dem dortigen Straßenverkehr, Dieselruß, Reifenabrieb und Staubaufwirbelungen durch Fahrzeuge stammen, weitere 12% sind Emissionen aus Industrie und Heizungen. Die übrigen 60% stammen aus dem weiteren Umfeld und können über hunderte von Kilometern in die Städte hinein getragen werden.
Uns ist klar, dass sich an den Stadtgrenzen weder der Wind noch dessen Fracht aufhalten lassen und wir deshalb ein bundesweites, wenn nicht europaweites gemeinsames Handeln benötigen, um die regional differierenden Belastungen in den Griff zu bekommen. Gleiches Gewicht müssen die lokalen Maßnahmen bekommen. Sie stehen zu Recht im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Die filternden und adsorbierenden Eigenschaften von Pflanzungen könnten neben technischen Lösungen einen wesentlichen Beitrag zur Staubreduzierung leisten. Auf Initiative von Klaus Schröder, ehemaliger Leiter des Eigenbetriebs Grünflächen und Friedhöfe Osnabrück, hat der Arbeitskreis Stadtbäume die neuen 'alten' Forderungen nach einer optimierten Durchgrünung der Städte in die Diskussion eingebracht.
Vor diesem Hintergrund hat der AK-Stadtbäume ein Positionspapier verfasst, worin die GALK dazu aufruft und den Deutschen Städtetag bittet, die bisherigen Bemühungen zur Durchgrünung der Städte - unter Berücksichtigung der aus den wissenschaftlichen Untersuchungen gewonnenen neuen Erkenntnisse - fortzuführen und dafür eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit in diesem Sinne zu beschließen.