Hintergrund: Das Forschungsforum Landschaft ist eine von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) initiierte und organisierte Fachtagung unter der Schirmherrschaft des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Die Tagung wird seit 2008 im zweijährigen Turnus als interdisziplinäres Forum für Fachvorträge, Diskussionen und Vernetzung in der Grünen Branche durchgeführt. Ziel der Veranstaltung ist die Förderung des wissenschaftlichen Austauschs innerhalb der Grünen Branche, deshalb widmet sie sich wechselnden Schwerpunktthemen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Lehre, Praxis, Politik und Gesellschaft. Im Mittelpunkt stehen dabei stets Themen der Bereiche Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau und übergeordnet der Landschaftsarchitektur sowie Stadt- bzw. Regionalplanung.
Das Veranstaltungsformat kombiniert wissenschaftlich fundierte Fachvorträge mit einem Posterwettbewerb sowie einem Abendprogramm zur informellen Vernetzung. Es schafft damit eine wirkungsvolle Plattform zur Generierung neuer Impulse und zur Anbahnung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Das Forum bietet Raum, aktuelle Erkenntnisse, Herausforderungen und Perspektiven der Grünen Branche zusammenzuführen und weiterzudenken.
Quo vadis? Welche Partnerschaften braucht Grün der Zukunft?
Im März 2025 fand auf dem Gelände der ehemaligen Gartenschau im egapark Erfurt die neunte Ausgabe des „Forschungsforum Landschaft“ statt. Die Veranstaltung brachte erneut Fachpersonen aus Wissenschaft, Forschung, Naturschutz, Stadtentwicklung und Wirtschaft zusammen, um aktuelle Fragestellungen rund um Planung, Gestaltung und Entwicklung grüner Infrastrukturen interdisziplinär zu beleuchten.
Unter dem Leitthema „Quo vadis? Welche Partnerschaften braucht das Grün der Zukunft?“ waren 19 Fachvorträge sowie eine Podiumsdiskussion geplant. Die Moderation übernam Dr. Carlo Becker, Landschaftsarchitekt bei bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin.
Die Beiträge gaben einen Einblicke in gelungene Beispiele kooperativer Planungs-, Netzwerk- und Forschungsansätze zur Entwicklung und Sicherung urbaner und ländlicher Grünräume. Die folgenden Akteure traten auf:
- Rüdiger Dittmar (GALK-Präsident & Leiter Amt für Stadtgrün und Gewässer Stadt Leipzig)
- Jörg Andreas Krüger (NABU-Präsident)
- das Team des Gartenamtes Düsseldorf unter der Leitung von Doris Törkel (GALK-Vizepräsidentin)
- das Forschungsnetzwerk BlueGreenStreets (HafenCity Universität Hamburg)
- ein Forschungsteam aus Österreich (Institut für Waldbiodiversität & Naturschutz, Österreichische Bundesgärten, HBLFA Gartenbau Schönbrunn)
- Joachim Lissner (Geschäftsführer des Landesverbandes Gartenbau Thüringen e.V.)
- das Team des Urbanen Gartenbaus unter der Leitung von Prof. Mibus-Schoppe (Hochschule Geisenheim University)
- die Forschungsgruppe Pflanzenverwendung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
- das Klima-N-Team der Fachhochschule Erfurt
Das Programm des Forschungsforums Landschaft 2025 hat den Akteurinnen und Akteure des Gemeinschaftswerks Grün ein vielseitiges Forum geboten, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen fundiert und interdisziplinär zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen Fragen zur Kooperation über Sektorengrenzen hinweg und zur Umsetzung wirksamer, nachhaltiger Transformationsprozesse im urbanen und ländlichen Raum.
Zentrale Fragestellungen waren:
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Wie kann eine zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Planung und freier Wirtschaft gelingen, um grüne Infrastrukturen der Zukunft biodivers, klimaresilient, multifunktional und nachhaltig zu gestalten?
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Welche Voraussetzungen, Akteure und Prozesse sind erforderlich, um grüne Transformationsprozesse in Stadt, freier Landschaft und ländlichem Raum erfolgreich umzusetzen?
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Wie lässt sich der Zielkonflikt zwischen Flächenverdichtung, Klimaanpassung, Regenwassermanagement, naturnaher Durchgrünung und Renaturierung im gesamtgesellschaftlichen Kontext bewältigen?
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Inwiefern können die politischen Zielsetzungen von EU und Bund – angesichts begrenzter kommunaler Haushaltsmittel – durch geeignete Förderinstrumente wirksam unterstützt werden?
Im Anschluss an die Fachvorträge sowie im Rahmen eines Abendprogramms bestand die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit Referierenden und Teilnehmenden. Ergänzt wurde die Tagung durch eine begleitende Posterschau mit Wettbewerb sowie ein Rahmenprogramm im egapark Erfurt, dem ehemaligen Gartenschaugelände.
Die Veranstaltung richtete sich an Fachleute aus Wissenschaft und Forschung, an Planende u. a. aus Stadtentwicklung, Wasserwirtschaft, Straßenbau und Hochbau, an im Sachverständigenwesen Tätige sowie an Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Kommunen und Politik.