Natürlicher Klimaschutz in Kommunen
Das Bundesumweltministerium und die KfW setzen die erfolgreiche Fördermaßnahme "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) fort. Aufgrund der großen Nachfrage wird das Programm erweitert: Neu hinzugekommen ist die Förderung von Entsiegelungsmaßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen. Die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) begrüßt der Neustart und die Erweiterung des BMUV-Förderprogramms und stellt ihre GALK-Jahrestagung und den Bundeskongress der grünen Fachverbände in Chemnitz 2025 unter das Motto „Stadt natürlich entwickeln: naturbasiert – artenreich – klimaangepasst“.
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: "Erfolgreiche Klimaanpassung erfordert gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen."Bundesumweltministerin Steffi Lemke betont: "Mehr Natur in der Stadt sorgt dafür, dass Wasser bei Starkregen besser versickern kann und sich die Umgebung bei Hitze weniger aufheizt. Deshalb unterstützen wir weiterhin gezielt die Schaffung und Aufwertung urbaner Grüninfrastruktur. Die Entsiegelung von Flächen ist dabei eine bedeutende neue Komponente, die zusätzliche positive Effekte bringt."
Mit dem Zuschussprogramm "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" hat die KfW im Auftrag des BMUV im Jahr 2024 bereits Fördermaßnahmen von über 300 Städten und Gemeinden aus allen Bundesländern mit einem Gesamtvolumen von ca. 180 Mio. Euro zugesagt.
Ab sofort können Kommunen im Rahmen des ANK nun wieder Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für Maßnahmen wie Baumpflanzungen, naturnahe Parkflächen, Naturerfahrungsräume und urbane Wälder beantragen. Zudem werden die Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement sowie die Renaturierung innerstädtischer Kleingewässer gefördert.
Die Förderung "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" besteht aus vier Modulen:
- Umstellung auf naturnahes Grünflächenmanagement
- Pflanzung von Bäumen
- Schaffung von Naturoasen
- Entsiegelung und Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen
Die gezielte Unterstützung von Entsiegelungsmaßnahmen ist neu hinzugekommen. Entsiegelung verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Niederschläge, gibt den Böden ihre Fähigkeit zurück, Kohlendioxid zu binden und wetterbedingter Überhitzung im bebauten Raum durch ihre Kühlfunktion entgegenzuwirken. Auch die Entwicklung kommunaler Entsiegelungskonzepte soll gefördert werden. Diese sollen vorhandene Potenziale zur Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen aufzeigen und dazu beitragen, die Biotop- und Artenvielfalt zu fördern, den Wasserrückhalt in den Städten zu verbessern und so Hitzestress und Lufttrockenheit im urbanen Raum entgegenzuwirken.
Chemnitz, Parksommer 2020, Foto Dirk HanusAuch auf dem Bundeskongress der grünen Fachverbände werden Strategien und Lösungen diskutiert, mit denen naturnahe Systeme und artenreiche Lebensräume in unseren Städten entwickelt werden. Neben der Umsetzungsorientierung stehen auch die Anforderungen einer neuen Stadtnatur an die Stadtgesellschaft mit einem bürgernahen Blick im Fokus.
Die GALK erhofft sich aus dieser Diskussion zusätzliche Anreize für die Kommunen, mit Unterstützung der BMUV-Fördermittel aktiv zu werden. Für das Jahr 2025 stehen insgesamt 178 Millionen Euro in der neue Förderperiode bereit, davon rund 33 Millionen Euro speziell für Entsiegelungsmaßnahmen und -konzepte.
Die Anträge für das Förderprogramm "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" inklusive des neuen Moduls zu Entsiegelungsmaßnahmen können seit dem 5. März 2025 bei der KfW gestellt werden. Sobald die neue Förderrichtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht und in Kraft getreten ist, können Zusagen erteilt werden.
Am 9. April 2025 bietet die KfW ein weiteres Informationswebinar zur Antragstellung an, zu den Förderangeboten insgesamt, aber dann auch spezifisch zu dem neuen Modul zur Entsiegelung. Anmeldung unter: www.kfw.de/partner/KfW-Partnerportal/Kommunen-kommunale-soziale-Unternehmen/Veranstaltungen/index.jsp .
Ein weiteres, fachlich ausgerichtetes Webinar wird das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz anbieten; der Termin wird noch bekannt gegeben.