In vielen Städten sieht man in diesem Juli 2018 das gleiche Bild: Platanen verlieren großflächig ihre Borke und wegen der kahlen Stämme machen sich viele Menschen Sorgen um die Bäume. Die Grünverwaltungen werden der Anfragen kaum Herr, obwohl die Platanen jedes Jahr lediglich ihre zu eng gewordene Borke abwerfen.
Im Unterschied zur Rinde stellt die Borke bereits abgestorbenes Gewebe dar. Nicht alle Bäume werfen ihre Borke aber so spektakulär ab, wie die Platanen bei besonders günstigen Wachstumsfaktoren. Dies liegt in den unterschiedlichen Zellstrukturen begründet. So hat die Platane eine Schuppenborke und ihr Wachstumsgewebe ist bogenförmig angelegt. Je stärker Platanen nun wachsen und im Umfang zunehmen, desto mehr gerät diese Borke unter Spannung und platzt in unregelmäßigen Stücken ab.
Es entstehen die für die Platane typischen Flecken auf Stämmen und Starkästen und die hellgrüne Rinde tritt hervor. Eigentlich also ein gutes Zeichen, wenn Platanen ihre Außenhaut sprengen, als Beleg dafür, dass sie ihre Holzkörper vergrößern und ordentlichen wachen.
Nun hat die große Hitze der letzten Wochen bewirkt, dass die Borke stärker als üblich ausgehärtet ist, und die anhaltende Trockenheit und der Wassermangel haben dazu beigetragen, dass sich der Umfang der Stämme und Starkäste temporär auch verringerte. Deswegen platzt die Borke nicht in kleinen Stücken sondern in großen, zusammenhängenden Platten ab.
Aber neben diesem beängstigenden Bild, wenn abgelöste Fetzen an Stamm und in den Kronen hängen und der Boden mit den Borkenstücken übersäht ist, besteht die zusätzliche Herausforderung für die kommunale Stadtreinigung oder beauftragte Firmen, die herumliegenden Borkenstücke zu entsorgen.