Agrilus sinuatus
Der nachstehende Text wurden vom Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege Rostock bereitgestellt (Fotos: Dieter Bringmann).
In der Bundesrepublik Deutschland kommen ca. 78 verschiedene, größtenteils lt. Bundesnaturschutzgesetz geschützte Prachtkäferarten vor. Sie sind überwiegend wärmeliebend, weshalb die Mehrzahl in den südlichen und mittleren Bundesländern verbreitet ist.
In den letzten Jahren nehmen in unseren Städten Schäden durch Prachtkäfer zu, besonders auffällig durch den Birnbaumprachtkäfer (Agrilus sinuatus), der insbesondere Baum-Rosacaeen wie Crataegus, Malus, Pyrus und Sorbus besiedelt.
Der etwa 10 mm große Birnbaumprachtkäfer ist kupferfarben-metallisch glänzend und hat kurze Fühler. Er befällt geschwächte od. gestresste Bäume, die entsprechende Duftstoffe aussenden, wodurch die Weibchen zur Eiablage angelockt werden. Die Larven minieren an Jungbäumen im Stamm, an Altbäumen zunächst unter der Rinde (Bastschicht) von Ästen. Später dringen sie in den Holzkörper (Splintschicht) ein, um sich zu verpuppen. Die Entwicklung dauert ein Jahr. Je nach Witterungsverlauf erscheinen die voll entwickelten Käfer von Mai bis Juni.
Hauptwirt sind Crataegus-Arten. Der Befall wird meist sehr spät erkannt, wenn bereits Welkeerscheinungen auftreten. Wichtiges Erkennungsmerkmal sind querovale Löcher in der Rinde des Stammes oder stärkerer Äste. Unter der Rinde befinden sich die zickzackartigen Fraßgänge der Larven. Bei Befall führt an Altbäumen meist zum Absterben einzelner Äste und Kronenpartien. Bei starkem Befall des Stammes, häufiger bei Jungbäumen, stirbt der Baum komplett ab.
Gegenmaßnahmen
Wichtigste Maßnahme ist die Vorsorge z.B. durch beste Standortbedingungen. Bei Befall an Altbäumen sind lediglich die
betroffenen Äste zu entfernen. Leider fallen dem Birnbaumprachtkäfer immer häufiger ganze Pflanzungen zum Opfer oder Jungbäume müssen mehrfach ausgewechselt werden. Da der Käfer auch vor Baumschulen nicht Halt macht, kann er auch über diesen Weg eingeschleppt werden. Bei der Prüfung von Baumschulware ist daher vermehrt auf Befallssymptome zu achten.Da es sich um eine sehr wärmeliebende Art handelt und der Befallsdruck immer mehr mit langen Hitzeperioden in Zusammenhang gebracht wird, sollte künftig auch über die Verwendung bestimmter Baumarten nachgedacht werden. So pflanzt das Amt für Stadtgrün Rostock seit einigen Jahren keine Crataegus-Arten mehr.