Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. lobte im Jahr 2019 zum ersten Mal den «Nachhaltigkeitspreis der deutschen Baumschulwirtschaft» aus. Den Rahmen bildete der Kongresses „Grüne Städte für ein nachhaltiges Europa: Stadt.Plant.Grün“ in Berlin und Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, überreichte den mit 3000 Euro dotierten Preis.
„Mit dem Preis wollen wir einzelne Betriebe stellvertretend für die ganze Branche sichtbar machen. Denn nicht nur die Gehölze sind nachhaltig, sondern auch die Produktion in den deutschen Baumschulen“, so Markus Guhl, Hauptgeschäftsführer des BdB. „Der Preis dient auch dazu, dass sich die Betriebe darüber bewusst werden, welche Umweltleistungen sie in ihrer täglichen Arbeit erbringen. Viele Baumschulen leisten Vorbildliches im Bereich Nachhaltigkeit, machen sich das aber noch zu wenig bewusst.“
Die Preisträger 2019
Der 1. Platz ging an die Baumschule Hinrichs aus Edewecht im Ammerland. Die Baumschule Hinrichs begreift Nachhaltigkeit dabei in umfassender Weise. Die Produktion in Pflanztöpfen wird hochmodern durch einen geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf vollzogen. Seit Jahren verwendet die Baumschule stark torfreduzierte Substrate. Zudem wird der Boden bevorzugt mit organischen Substraten angereichert. Die innerbetrieblichen Transportwege werden fast ausschließlich mit Elektrofahrzeugen betrieben. Und auch der Arbeitsschutz hat einen hohen Stellenwert, Arbeitsabläufe werden möglichst körperschonend durchgeführt. Dieses Maßnahmenpaket hat die Jury in hohem Maße überzeugt und zu ihrem Entschluss geführt, den Preis an die Baumschule Hinrichs zu geben.
Den 2. Platz belegte die Baumschule Lorberg aus Tremmen bei Berlin. Der Großbetrieb ist mit seiner Alleebaumproduktion durch das Anlegen von Untersaaten neue Wege gegangen. Mit den qualitativ hochwertigen Blühstreifen siedelt man jene Nützlinge an, die Schädlinge an Bäumen gezielt bekämpfen können, was dem Einsatz von Pflanzenschutzmittel weiter reduzieren soll.
Den 3. Platz belegte die Clematis-Baumschule Kruse aus Melle. Der Spezialbetrieb für Kletterpflanzen hat sich entschieden, jegliche Art von Plastik aus seinen Verpackungen zu verbannen. Angesichts der großen Diskussion um die Vermüllung der Landschaft und der Meere mit Plastikartikeln hielt die Jury dies für ein herausragendes Beispiel, um im Versand wegweisend voranzugehen.
Die Jury des BdB-Nachhaltigkeitspreises 2019 bestand aus Bernhard von Ehren (Vorsitzender des Arbeitskreises Nachhaltigkeit im BdB), Reinhard Stock (Deutsche Bundesstiftung Umwelt), Professor Bernhard Beßler (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) und Professor Hartmut Balder (Beuth-Hochschule Berlin).
„Die Bandbreite der nominierten Betriebe hat gezeigt, dass die nachhaltige Produktion kein Privileg von großen Unternehmen ist, sondern von allen Baumschulen aktiv gelebt wird - egal, welche Größe sie haben“, so Guhl abschließend.
Über den Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. ist die berufsständische Vereinigung und Interessenvertretung der Baumschulen. Als Vertretung der rund 1.000 angeschlossenen Betriebe hat der BdB die Aufgabe, die Baumschulwirtschaft nach innen und außen zu stärken, wettbewerbsfähig zu machen und zu halten. Die Branche kultiviert Gehölze auf aktuell weit über 20.000 Hektar mit einem jährlichen Produktionswert von über 1. Mrd. Euro. Auf Landesebene ist der BdB in 15 Landesverbände unterteilt, in denen zum großen Teil kleine und mittelständische Baumschulunternehmen organisiert sind. Die Betriebe vereinigen sich unter dem Leitmotiv der Branche „Grün ist Leben – Baumschulen schaffen Leben“. Seit 1993 ist der BdB zusammen mit weiteren Verbänden des Gartenbaus Gesellschafter der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) und ist an der Planung und Umsetzung von Bundesgartenschauen (BUGAs) und Internationalen Gartenbauausstellungen (IGAs) beteiligt.