Das Codit-Prinzip

Nur wer versteht, wie ein Baum funktioniert und auf Schäden reagiert, kann kompetente Aussagen über den Zustand eines Baumes treffen. Das CODIT-Prinzip beschreibt die wesentlichen Grundlagen zum Verständnis von Bäumen und zur Beurteilung von Schäden. Zudem zeigt es die Möglichkeiten und Grenzen zur Herstellung der Verkehrssicherheit auf.

Bäume müssen im Laufe ihres Lebens mit vielen Standortveränderungen zurechtkommen. Im Siedlungsraum werden sie von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst, wie Bodenverdichtung, Versiegelung, Wurzelverletzungen durch Erdarbeiten, Schnittmaßnahmen in der Krone, Anfahrschäden oder Vandalismus. Umso wichtiger sind praktische Empfehlungen für die Pflege und den Erhalt von Bäumen in Städten und an Straßen, zum Schutz der Bäume in unseren Städten und in der Landschaft.  

Das CODIT-Prinzip beschreibt die Reaktionen der Bäume von der Verletzung bis zur Einkapselung einer Fäule in aufeinander folgenden Phasen. Das Wissen um Aufbau und Funktion von Rinde, Holz und Kambium sowie deren Wundreaktionen und die Folgerungen für die Baumpflege lassen verstehen, warum manche Wunden problematische Folgen für den Baum haben und andere nicht. 

Neben diesem Verständnis für die Abläufe im Baum müssen als unverzichtbare Grundlage der Baumpflege die wichtigsten Normen und Regelwerke der Branche beachtet werden. Einen besonderen Stellenwert nimmt hier die ZTV-Baumpflege ein, die seit über 40 Jahren das wichtigste Regelwerk für die Beschreibung von Baumpflegearbeiten ist. Auch die 2023 herausgegebene Neue Richtlinien zum Baumschutz auf Baustellen (R SBB) gehört zu diesen zentralen Regelwerken.


Die CODIT-Tour 2026

CoditPrinzip Dujesiefken 400x536Beim CODIT Workshop werden Baumschäden äußerlich angesprochen, dann am aufgetrennten Baum erläutert. Dirk Dujesiefken, 2025Im Jahr 2026 wird Prof. Dr. Dirk Dujesiefken zu dem Thema Codit-Prinzip mehrere eintägige Workshops in verschiedenen Ländern geben. Dabei wird zunächst das Basiswissen zur Baumbiologie dargestellt. Darauf aufbauend wird in praktischen Vorführungen auf die Wundreaktionen von Bäumen eingegangen, beispielsweise an alten Astungswunden oder Anfahrschäden. An gefällten Bäumen werden die Schäden zunächst äußerlich angesprochen und anschließend aufgetrennt und erläutert. Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmenden mehr Sicherheit bei der Baumkontrolle und Planung von Baumpflegearbeiten zu geben.

Die CODIT-Tour beginnt am 16. März 2026 in Reinbek bei Hamburg, die nächste Station ist am 25. März 2026 in Wien. Beide Workshops werden gemeinsam von Dirk Dujesiefken und Dr. Horst Stobbe durchgeführt. Weitere Informationen finden sich unter www.institut-fuer-baumpflege.de sowie www.vlasitzundzodl.at.

Im April wird Dirk Dujesiefken den Workshop auf Englisch abhalten, und zwar zunächst in Pruhonice bei Prag (9. April 2026, mit einer Übersetzung ins Tschechische) sowie in Royal Botanic Gardens (Kew Gardens) bei London (23. April 2026). Veranstalter sind SAFE TREES, Brno, sowie Treework Environmental Practice, London. Für den Herbst 2026 sind weitere CODIT-Workshops in Vorbereitung.

Die CODIT Workshops erfolgen auf der Basis des Buches „Das CODIT-Prinzip – Baumbiologie und Baumpflege“ von Dirk Dujesiefken und Walter Liese, das inzwischen auch auf Tschechisch und Englisch erschienen ist und zurzeit ins Spanische übersetzt wird.