Der Arbeitskreis Stadtbäume gehört zu den ersten Arbeitskreisen der GALK. Am 16.09.1975 wurde er auf der Sitzung der Gartenamtsleiter in Krefeld ins Leben gerufen, mit dem Ziel eine Empfehlungsliste zur Pflanzung von Bäumen an Straßen zu erarbeiten. Dem neu gegründeten Arbeitskreis gehörten damals nur vier Mitglieder an, mittlerweile sind es insgesamt 19 Mitglieder, die in den jeweiligen kommunalen Grünflächenämtern oder vergleichbaren Dienststellen in unterschiedlicher Art und Weise mit dem Thema Stadtbaum befasst sind. Von Beginn an war die Fortschreibung der GALK-Straßenbaumliste das Hauptanliegen des Arbeitskreises. Für seine Zusammensetzung hat deshalb nicht nur das spezifische Fachwissen der Mitglieder Gewicht, es sollen auch die unterschiedlichen Regionen Deutschlands vertreten sein.
Über ihre Tätigkeit im AK hinaus sind einige Mitglieder auch in anderen nationalen und internationalen Institutionen, Fachverbänden und Gremien tätig. Dies hat zu einem vielfältigen Informationsaustausch mit Kollegen und wissenschaftlichen Einrichtungen aus dem benachbarten Ausland geführt. Inzwischen sind die Städte Basel und Wien ständig im AK vertreten und über den GALK-Straßenbaumtest kam der Kontakt zu der Praktijkonderzoek Plant en Omgeving (PPO) zustande, die federführend den niederländischen Straßenbaumtest begleitet. Auch der Kontakt zum Stadtbaumarboretum Kopenhagen ergab sich aus dem Thema Straßenbaumtest.
Im Vordergrund dieses länderübergreifenden Austausches steht immer noch die Fortschreibung der GALK-Straßenbaumliste. Aus diesem Grund begann der Arbeitskreis 1994/95 in eigener Regie einen praxisbezogenen Straßenbaumtest, der von den einzelnen im Arbeitskreis vertretenen Kommunen mit eigenem finanziellen und personellen Engagement fortgeführt wird und Erkenntnisse über die Verwendung 'neuer' Baumarten und -sorten im Straßenraum liefern soll.
Der Straßenbaumtest und die Vorgaben der Straßenbaumliste werden zurzeit auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion des zu erwartenden Klimawandels diskutiert. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass in den Städten zumeist ein 'extremeres' Klima vorherrscht als im Umland. Die in der Straßenbaumliste aufgeführten Baumarten/-sorten sind für diese Standorte in der Regel geeignet. Ziel des Straßenbaumtests ist es, die Vielfalt der in den Städten verwendeten Baumarten zu erhöhen um somit den heute schon schwierigen Standortbedingungen, aber auch den künftigen klimatischen Veränderungen, Rechnung zu tragen. Dies vor allem vor dem Hintergrund verstärkt auftretender neuer Schadorganismen und Krankheiten. Nur ein artenreicher, den jeweiligen Standortbedingungen angepasster und daher gesunder Baumbestand kann die vielfältigen Wohlfahrtswirkungen in den Städten für die Bewohner erfüllen.
Aufgrund aktueller Diskussionen wird hier nochmals darauf hingewiesen, dass die Straßenbaumliste ausschließlich Empfehlungen für die Verwendung von Baumarten im städtischen Bereich ausspricht. Die Verwendung der hier aufgeführten Sorten im Außenbereich und in der freien Landschaft ist vor allem aus naturschutzfachlicher Sicht nicht angebracht. Der Arbeitskreis hat sich schon vor einigen Jahren durch Herausgabe eines Faltblattes hierzu eindeutig positioniert.
Als weiterer Schwerpunkt des Arbeitskreises werden fachlicher Themen für die Kolleginnen und Kollegen in den kommunalen Fachämtern aufgearbeitet. So die Themen 'Pflanzung von Bäumen' und 'Gehölzschnitt' insbesondere als Vorgaben für das Ausbildungswesen, beides in der Schriftenreihe der Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau veröffentlicht. Der FLL sei an dieser Stelle für ihre Unterstützung gedankt. Mit einem 'Leitfaden Baumkataster' setzt sich die Reihe der themenbezogenen Veröffentlichungen des Arbeitskreises weiter fort. Daneben gibt es auch Themen wie Feinstaub und Allergien, die so komplex sind, dass eine vertiefende inhaltliche Auseinandersetzung im Rahmen der kommunalen Tätigkeit kaum leistbar ist. Da deren Diskussion auch immer den Themenkomplex Stadtbaum tangieren und ggf. darauf Auswirkungen haben kann, hat der Arbeitskreis hierzu Stellung genommen und Positionspapiere erarbeitet.
Die Grundlage der Arbeit des Arbeitskreises Stadtbäume ist auch nach fast 50 Jahren seines Bestehens immer noch die fachliche Kompetenz und das überaus große Engagement aller seiner Mitglieder, die trotz der fortschreitenden Veränderungen in den kommunalen Grünflächenämtern, knapper Finanzmittel und der Erhöhung ihrer Arbeitsbelastung engagierte Arbeit für die Bäume in der Stadt und für die Kolleginnen und Kollegen in den Grünflächenämtern leisten.