Seit Beginn der 80er-Jahre werden die Grundlagendaten zu Bäumen, aber auch die Ergebnisse der vorgeschriebenen Baumkontrollen zunehmend in digitalen Baumkatastern dokumentiert.
Sie haben sich inzwischen als wertvolle Steuerungsinstrument bewährt und erlauben zuverlässige Aussagen über die Anzahl der zu pflegenden Bäume, deren Standorte, Pflegezustand und Verkehrssicherheit. Aber gerade in der Beschaffungsphase eines Baumkatasters fehlen oft die Erfahrungen, um Anforderungen an ein solches Werkzeug zu konkretisieren.
Dies war der Auslöser für den GALK-Arbeitskreis Stadtbäume, einen Leitfaden zu verfassen, der sich an Städte und Gemeinden richtet, die ein digitales Baumkataster aufbauen oder beschaffen wollen, und der Antworten geben soll, wie ein solches Projekt durchzuführen ist.
Wegen der Dynamik in diesem Thema wäre es aus Sicht des AK wünschenswert, auf dieser Grundlage in einen für alle Seiten hilfreichen Dialog eintreten zu können. Insofern ist der Leitfaden nicht als abgeschlossenes Dokument zu verstehen, sondern soll von der Diskussion mit den Anwendern getragen werden. Damit wird dieser Internetbeitrag mit den grundsätzlichen Gedanken des Leitfadens fortlaufend ergänzt und aktualisiert werden.
Verkehrssicherungspflicht und knappe Ressourcen sind bei Beschaffung oder Aufbau eines qualifizierten Baumkatasters eine große Herausforderung. Städte und Gemeinden, die ein digitales Baumkataster einrichten möchten, können aus verschiedenen Quellen Informationen gewinnen. Dazu zählen natürlich Veröffentlichungen über Baumkataster in einschlägigen Zeitschriften wie STADT+GRÜN, der Austausch mit Kommunen, die bereits Erfahrungen mit dem Einsatz von Baumkatastern gesammelt haben (vgl. auch Erfahrungsberichte aus Berlin, Hamburg, Hannover, Mannheim, München, Neubrandenburg, Weimar), oder ein Austausch mit dem GALK-Arbeitskreis Stadtbäume und in Suchmaschinen führt das Stichwort 'Baumkataster' zu einer Vielzahl von Softwarefirmen.
Der nun vorliegende Leitfaden bündelt die Erfahrungen des Arbeitskreises mit unterschiedlichen Baumkatasterlösungen und greift zugleich neue Entwicklungen und Lösungsansätze auf. Wo sich ein Weg bereits etabliert hat, soll der Leitfaden beim fortlaufenden Betrieb und bei der Weiterentwicklung eines Baumkatasters helfen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht dabei dennoch nicht. Zusätzlich greift der Leitfaden die Kostenseite auf. Wegen eines seit Jahren sehr heterogenen Marktes wird es mit Blick auf Produkte und Auftragsarbeiten jedoch kaum möglich sein, verlässliche Kostenangaben zu definieren, die direkt mit den tatsächlichen Aufwänden korrelieren. Heute entscheiden eher die jeweilige Marktsituation und Interessenslage von Anbietern über den Preis.
Insgesamt wird sich der AK dafür einsetzen, dass der Leitfaden fortgeschrieben wird und in angemessener Form im Internet über die GALK-Homepage zur Verfügung steht. Zusätzlich sollen weitere Städteberichte über Erfahrungen mit Baumkatastern vorgestellt werden, um das Thema noch transparenter zu machen. Wegen der Dynamik in diesem Thema wäre es aus Sicht des AK-Stadtbäume wünschenswert, auf dieser Grundlage in einen für alle Seiten hilfreichen Dialog einzutreten.